Stellenwert der Erziehung, Kampf gegen Bürokratie und mehr Inklusion im Mittelpunkt des SPD-Fachgesprächs

Landespolitik

Eine höherer Stellenwert der Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher, der Kampf der Kindertageseinrichtungen gegen Finanzierungsprobleme und bürokratische Hürden und die Chancen für die Inklusion von Kindern von Behinderungen standen im Mittelpunkt eines SPD-Fachgesprächs zum Thema Kinderbetreuung im Veitshöchheimer Bachuskeller.
 

Der Einladung des Landtagsabgeordneten Volkmar Halbleib und der sozial- und familienpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Doris Rauscher aus Ebersberg waren nicht nur Verantwortliche in der Kinderbetreuung gefolgt, sondern auch  Bezirkstagsvizepräsidentin Eva Maria Linsenbreder, Kreisrat Rainer Kinzkofer,  Bürgermeister Jürgen Götz und der Fraktionssprecher der UWG-FW Kreistagsfraktion und Waldbrunns Bürgermeister Hans Fiederling.

„Beste Bildung von Anfang an!“ Mit dieser Forderung startete Doris Rauscher ihren Vortrag über die aktuellen Handlungsfelder in der Kinderbetreuung. Leider, so Rauscher, werde nach wie vor seitens der bayerischen Staatsregierung zu wenig Geld in eine gute Kinderbetreuung investiert, rund 300€ weniger pro Kind unter sechs Jahren als im Bundesdurchschnitt. Derzeit seien rund 8.800 Vollzeitstellen in der Betreuung unbesetzt. Um eine optimale Betreuung zu erreichen, müssten eigentlich zusätzlich weitere Stellen geschaffen werden. Dass die Einrichtungsleitung für ihre Aufgaben nicht freigestellt wird, verschärfe diese Situation noch einmal mehr. Außerdem würden so wichtige Aufgaben wie eine frühzeitige Sprachförderung nicht ausreichend unterstützt.

Zustimmung erhielt sie von der Kleinrinderfelder Bürgermeisterin und SPD-Bundestagskandidatin Eva Maria Linsenbreder. Auch sie forderte eine bessere Finanzausstattung, um mehr Personal einzustellen. Sie brach außerdem eine Lanze für den Erzieherinnen-Beruf, für den nach ihrer Überzeugung der Lohn auf das Niveau von Grundschullehrern angehoben werden sollte, um die wichtige Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher angemessen zu honorieren.


Ein Anliegen, dass auch die Leiterin des AWO-Kinderhortes Verena Schmidt beschäftigte. In ihrer Präsentation zeigte sie eindrucksvoll, was für Anforderungen Erziehungsfachkräfte erfüllen müssen. Dabei reichte die Spannweite von Fachwissen über Verantwortungsbewusstsein bis zu Multitasking. Auch wenn Kindererziehung eine Berufung sei, sollte ihrer Ansicht nach mehr Menschen bewusst sein, was in der Erziehung alles geleistet wird und was gute Erziehung wert ist. Rollentausch-Aktionen, wie sie Volkmar Halbleib am AWO-Kinderhort Anfang dieses Jahres gemacht hat, würden deshalb viel helfen. Damit erfahren mehr Menschen, wie der Alltag von Erzieherinnen und Erziehern aussieht. 

 
 
 

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