„Rechtsradikalismus in Bayern“

Ortsverein


die Vorsitzenden des OV mit Martin Harth (Mitte)

„Rechtsradikalismus in Bayern“ - zu dieser Veranstaltung hatte der SPD-Ortsverein Veitshöchheim am 3. November in den Rathaussitzungssaal der Gemeinde eingeladen. Als Referent sprach Martin Harth, 3. Bürgermeister in Marktheidenfeld.
Er ist als freier Journalist und Dozent in der politischen Erwachsenenbildung tätig. Harth verfolgt seit etwa 25 Jahren die rechtsextreme Szene. Seit drei Jahren begleitet er die Ausstellung „Rechtsradikalismus in Bayern; Demokratie stärken – Rechtsradikalismus bekämpfen“ des Bayernforums der Friedrich-Ebert-Stiftung im nordbayerischen Raum. Seine Vorträge stoßen in der Regel auf großes Interesse - so auch in Veitshöchheim.

Martin Harth erklärte anhand von Schautafeln Symbole, Parteien, sowie die Jugend-, Frauen- und Internetszene der Rechtsextremisten. Teilweise sei es in diesen Gruppen nicht schwer, Personen für die rechte Szene zu gewinnen. Gefahr, von rechten Aktionen betroffen zu werden, lauere überall. Kein Ort sei davor sicher, es könne ganz schnell jede Stadt oder Gemeinde treffen, auch Veitshöchheim. Als Beispiel fügte Harth Gräfenberg bei Nürnberg an. Urplötzlich sei dieser Ort in der Presse und damit „Brennpunkt“ gewesen.
Auch in nahen Lohr am Main oder Marktheidenfeld hätten Rechtsextremisten ihren „Kampf um die Straße“ geführt. Sie kämen dabei schnell aus dem Nichts, selbst, wenn die Szene gegenwärtig in Unterfranken als nicht sehr stark einzuschätzen sei. Aus jüngsten Wahlen seien die Rechtsextremen in Bayern nicht gestärkt hervorgegangen, was durchaus positiv anzumerken sei.
Harth beleuchtete die zwei wichtigsten rechtsextremen Parteien: die Deutsche Volksunion und die 1964 gegründete NPD. Rechte Propaganda lauere auf junge Menschen aber auch in anderen Bereichen. Besonders die Musik sei als Thema erkannt worden, um an junge Leute heranzukommen. In ihrem Szene-Outfit seien die Rechtsextremisten heute häufig nicht mehr auf den ersten Blick von anderen jugendlichen Modegruppen zu unterscheiden. Alles was Menschen bewege, dort griffen Rechtsextremisten bevorzugt mit ihrer Propaganda ein. Der Anteil an jungen Frauen habe in der Szene zugenommen und die Internetnutzung sei als praktisch nicht zu kontrollierendes Medium ganz groß im Kommen.

Zum Schluss seiner Ausführungen hatte Martin Harth Anregungen an die Anwesenden: Man solle für Menschenwürde und Demokratie aktiv stehen, sich einsetzen und mit wachen Augen durch die Welt gehen. Wer rechtextreme Taten bemerke, dürfe nicht wegsehen, man müsse Vorfälle konsequent zur Anzeige bringen und sie bekämpfen. Jugendlichen, die in die rechte Szene abzurutschen drohten, solle man zugleich auch Gesprächsbereitschaft zeigen und sie nicht sofort abschreiben.
Bevor der informative Abend zu Ende ging, nutzten die Besucher gerne die Gelegenheit zur Diskussion und vertieften die angesprochenen Themenbereiche im Gespräch.

 
 
 

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