Frankfurter Impressionen

Ortsverein

Das hätte besser sein können. Wenn der Termin nicht ausgerechnet auf Pfingstsamstag gelegt worden wäre, hätten noch mehr Interessierte an der Fahrt zu den Impressionistinnen teilnehmen können. Das Interesse war groß, übrig geblieben ist ein elitärer Kreis von Frauen, die an Pfingsten keinen Verwandtenbesuch bekommen haben oder zu Verwandten gefahren sind. An die die nicht mit konnten: Es war ein schöner Ausflug zu einer beeindruckenden Ausstellung.

Strahlender Sonnenschein vermittelte Hochsommerfeeling, von dem wir zwar in der Schirn nichts hatten, das wir aber beim Bummeln am Römer und auf der Zeil durchaus genossen.
Ein sehr kompetenter junger Mann führte uns durch die Ausstellung.
In der Schirn wurde die Ausstellung "Impressionistinnen" geboten. Eine Ausstellung über Frauen, die in der letzten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Frankreich malten, aber nie den Erfolg hatten, den ihre männlichen Kollegen hatten. Dass es nicht an der Kunstfertigkeit und an der Schönheit der Bilder gelegen haben kann wurde schnell klar.
Berthe Morisot, Mary Cassatt, Eva Gonzalès und Marie Bracquemond wurden ausgestellt, vier Frauen mit unterschiedlichem Erfolg in der Pariser Kunstszene ihrer Zeit, aber alle vergessen und erst jetzt gemeinsam ausgestellt und von vielen Kunstkennern schätzen und bewundern gelernt.
Es waren "Skandalbilder" die damals gemalt wurden. Frauen, die lesend ! die Füsse übereinander legend ! sich auf einem Sofa lümmelnd ! Alltagsarbeit verichtend ! gemalt wurden, das waren Sujets, die man als Frau lieber nicht malen sollte. So sollte man sich als Frau gar nicht benehmen. Die Impressionistinnen malten diese Skandalbilder, waren aber durch die äusseren Umstände gezwungen auch klassische Themen "klassisch" zu malen. So malte Mary Cassatt Bilder von Müttern mit Kindern, die sich im Frankreich der damaligen Zeit gut verkauften um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Marie Bracquemond machte um den ehelichen Frieden nicht zu gefährden Kupferstiche und Porzellanmalerei. Insgesamt ist es eine wunderbare Ausstellung von der alle Mitreisenden begeistert waren.

 
 
 

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