Landkreis Würzburg muss unter mangelnder Unterstützung durch Freistaat leiden

Landespolitik

Weil sich der Freistaat Bayern bisher geweigert habe, die Personalkosten der Lehrer städtischer Schulen in Würzburg zu übernehmen und kommunale Schulen der Stadt zu verstaatlichen, zahle Würzburg jährlich 10 Millionen Euro mehr als andere vergleichbare Städte, so Halbleib weiter. Die insgesamt 33 Millionen Euro jährlicher Schulaufwand, den die Stadt alleine tragen muss, habe die Finanzkraft Würzburgs „über Jahrzehnte hinweg ausgelaugt und zermürbt."
Die Weigerung des Freistaats, die Lehrer zu bezahlen, benachteilige aber auch die umliegenden Landkreise. „Der Landkreis Würzburg muss dadurch etwa 1,7 Millionen Euro Gastschulbeiträge mehr bezahlen als normal. Das entspricht unserem gesamten Haushalt für den Öffentlichen Personennahverkehr", erläutert Volkmar Halbleib,stellvertretender Landrat und Landtagsabgeordneter.

„Würzburg braucht keine Ankündigungen mehr, sondern endlich rasche und konkrete Schritte des Freistaats Bayern zur Beseitigung der himmelschreienden Ungerechtigkeit bei der Würzburger Schulfinanzierung!" Mit dieser Forderung reagiert der Würzburger SPD-Landtagsabgeordnete Volkmar Halbleib auf die Erklärung des neuen bayerischen Bildungsministers Ludwig Spaenle, man werde eine finanzielle Verbesserung der Situation prüfen (Mainpost vom 28. November)
Vor allem könne es nicht angehen, dass Würzburg als Kommune schlechter behandelt werde als die Träger konfessioneller Schulen und bayernweit am schlechtesten dastehe. Die jährlichen Personalausgaben für Schulen liegen in Würzburg mit 290,15 Euro pro Einwohner mit weitem Abstand am höchsten in ganz Bayern. Die Landeshauptstadt München folgt mit 265,13 Euro erst auf Platz 2, gefolgt von Nürnberg (227,52 Euro), Regensburg (212,35 Euro) und Augsburg (161,61 Euro). Deutlich niedriger ist die Finanzbelastung in Erlangen (118,61 Euro), Fürth (70,14 Euro) und Ingolstadt (44,87 Euro).

Als ersten Schritt fordert Halbleib vom Freistaat den Aufbau eines neuen staatlichen Gymnasiums am Standort des Mozart-Schönborn-Gymnasiums und die Einrichtung einer staatlichen Fach- und Berufsoberschule am Standort Würzburg. Besonders dringenden Handlungsbedarf sieht Halbleib nämlich gerade bei den beruflichen Schulen: „Würzburg ist bislang die einzige Stadt dieser Größe ganz ohne eine staatliche berufliche Schule!" Die Stadt betreibe dagegen kommunale Berufsschulzentren mit drei Berufs-, sieben Berufsfach-, sechs Fach-, einer Fachober- und einer Berufsoberschule sowie einer Fachakademie für über 9.000 Schüler mit einem Einzugsgebiet aus ganz Bayern und darüber hinaus.

 
 
 

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