Ausstieg aus dem Solidarprinzip:Schwarz-Gelb plant Einstieg in die Kopfpauschale

Bundespolitik

Nun ist die Katze aus dem Sack: Die Versicherten zahlen die Zeche für die zukünftige Entlastung der Arbeitgeber.

Der Arbeitgeberbeitrag soll dauerhaft festgeschrieben werden: das bedeutet künftige Kostensteigerungen, Einnahmeausfälle und Geschenke an die Leistungserbringer müssen alleine von den Versicherten bezahlt werden.
Die Einführung eines einkommensunabhängigen Zusatzbeitrages, den die Kassen selbst bestimmen müssen, ist im Klartext die Einführung der ungerechten Kopfprämie, die für den Bankdirektor genauso hoch ist wie für seine Sekretärin. Hier ist Seehofer umgefallen, der die Kopfpauschale jahrelang bekämpfte.

Das bedeutet für die allermeisten Versicherten eine unzumutbare höhere Belastung.

Damit kündigt die schwarz-gelbe Koalition das Solidarprinzip in der gesetzlichen Krankenkasse gleich dreifach auf: die starken Schultern müssen weniger tragen als die Schwachen, Versicherte in reichen Ländern haben Vorteile gegenüber denen in armen Ländern und die Arbeitgeberseite ist von allen künftigen Kostensteigerungen befreit.

Eine gute Krankenversicherung wird zumindest für die gesetzlich Versicherten zum Luxusgut werden.
Die Versicherten werden sich auf harte Zeiten einstellen müssen, denn die angekündigten Kosteneinsparungen im System werden eher zu Lasten der Patientinnen und Patienten gehen als zu Lasten der Leistungserbringer.

Schwarz-gelb legt mit ihrem heutigen Kompromiss die Axt an den ältesten Zweig der Sozialversicherungen und geht den Weg in die Zwei- bis Drei-Klassenmedizin. Dieses Ergebnis wird für die meisten Menschen in unserem Land weniger Netto vom Brutto bringen.

 
 
 

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