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Bildung

Die Bayern-SPD fordert: Bildungsmilliarde für kleinere Klassen und für den Ausbau des Ganztagsschulangebots
Das bayerische Bildungswesen ist chronisch unterfinanziert. Bayern gibt lediglich zwei Prozent des Brutto-Inlandsprodukts (BIP) für Bildung aus. Das ist um 0,3 Prozent weniger als der unzureichende Durchschnitt aller deutschen Länder. Die Unterfinanzierung führt unter anderem zu folgenden gravierenden Problemen:

An den Schulen gibt es zu wenig pädagogisches Personal und zu wenig Verwaltungspersonal, die Schulklassen sind zu groß. Die Folgen sind erheblicher Unterrichtsausfall, starke Belastung der Lehrerinnen und Lehrer, zu wenig höhere Bildungsabschlüsse sowie ein nicht akzeptabler Leistungsdruck auf die Schulkinder. Individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler und die Integration von Kindern mit individuellen Problemen und Migrationshintergrund findet nicht ausreichend statt.

Der Unterricht wird, weit über die Hausaufgaben hinaus, immer mehr in die Familien verlagert, was dazu führt, dass der Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen in stärkerem Maße vom Geldbeutel der Eltern abhängt. Und für die Eltern werden die Hürden für die notwendige und wünschenswerte Vereinbarkeit von Familie und Beruf immer höher.

Die SPD-Landtagsfraktion hat ihre Forderung nach einer „Bildungsmilliarde" bekräftigt. In den kommenden vier Jahren müssten unter anderem mindestens 4000 zusätzliche Stellen für Lehrer geschaffen werden. Zum Einstieg sollen im Nachtragshaushalt die Mittel für 2000 zusätzliche Lehrer eingestellt werden.
Die SPD-Landtagsfraktion fordert daher:

Um die beispielhaft aufgezeigten Defizite abzubauen und um das bayerische Schul- und Bildungswesen nachhaltig zu verbessern, ist die Ganztagsschule überall dort flächendeckend einzuführen, wo Sachaufwandsträger, Eltern und Schulen dies wünschen.
Angesichts der bereits jetzt stattfindenden und weiter zu befürchtenden Schließungen von vielen Schulen ist der Erhalt der wohnortnahen Schule eine zentrale Aufgabe für die Bildungspolitik in Bayern. Eine bildungspolitische Antwort darauf ist die Regionalschule, die Haupt- und Realschule integriert und einen mittleren Schulabschluss für alle Schülerinnen und Schüler vorsieht.
Diese bildungspolitischen Notwendigkeiten bedingen eine Erhöhung der Investitionen um eine Milliarde Euro in den nächsten fünf Jahren.

Die SPD hält die von Ministerpräsident Beckstein vorgeschlagene Entrümpelung des Lehrplans und die Stundenkürzung am G8 für einen unüberlegten Schnellschuss: Den Lehrplan zu entrümpeln und Stunden zu kürzen, reicht bei weitem nicht aus und ist nur ein kleiner Teil des Reformbedarfs.

Was schlimmer ist: Offensichtlich herrscht Konfusion in der Staatsregierung, wie mit den Problemen am G8 umzugehen ist. Während der Ministerpräsident die Stunden kürzen will, lehnt Schneider dies ab. Mit einer solchen unkoordinierten bildungspolitischen Truppe werden Probleme geschaffen und nicht gelöst.

Die Diskussion um die Entrümpelung der Lehrpläne ist zwar berechtigt und notwendig, sie ist aber eher eine pädagogische Maßnahme, die nur bedingt den Leistungsdruck am G8 lösen kann.

 
 
 

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