Gesellschaft zusammenhalten
„Vieles ist aus dem Lot geraten“, mahnte Schulz. Allen Menschen, die sich in unserem Land nicht sicher fühlen und Ängste haben, sei die SPD ein verlässlicher Anwalt. Er versprach für mehr Sicherheit in Städten und Gemeinden zu sorgen, „indem wir genug Polizei auf die Straße bringen.“ Im Wahlkampf werde es der SPD um bezahlbare Wohnungen für alle gehen, um gesunde Lebensmittel oder auch die Chancen der Digitalisierung. Im Kern gehe es aber darum, die Gesellschaft zusammenhalten, fasste der Kanzlerkandidat zusammen. „Der Kitt unserer Gesellschaft sind die Sportvereine, die Nachbarschaftsinitiativen, die Kirchen, die Gewerkschaften und Betriebe und die Bildungsstätten.“ Sie zu unterstützen sei das Gebot der Stunde.
Die SPD führe zusammen, sie spalte nicht. Den Mördern und Terroristen des sogenannten Islamischen Staates „müssen wir mit harter Hand bekämpfen, mit Polizei, den Sicherheitsdiensten und allen Mitteln des Strafrechts, ohne dass wir dabei die Freiheit und Liberalität opfern“, sagte Schulz. „Für Terror gibt es keine Rechtfertigung.“
Schulz sagt Rassisten den Kampf an
Auf der anderen Seite bekämpften radikale Nationalisten unsere freie Demokratie. Schulz erinnerte daran, wozu ein blinder Nationalismus führt – „das haben wir in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebt. Deshalb ist die Partei der Höckes, der Gaulands und Petrys keine Alternative für Deutschland, sondern sie ist eine Schande für die Bundesrepublik“, rief er den Gästen in seiner immer wieder durch begeisterten Beifall unterbrochenen Rede zu. Schulz machte deutlich: „All diesen Rassisten, Extremisten und Populisten sage ich, sagt die gesamte SPD den Kampf an!“
Eintrittswelle in der SPD
Martin Schulz stammt aus einem „einfachen“ Elternhaus. Er wollte Fußballprofi werden, doch sein Traum platzte – und er verlor er die Orientierung. „Ich weiß, was es bedeutet, wenn man vom Weg abkommt. Aber ich weiß auch, wie gut es sich anfühlt, wenn Familie und Freunde einen wieder aufrichten und man dadurch eine zweite Chance bekommt.“ Schulz wurde Buchhändler, dann erfolgreicher Kommunal- und Europapolitiker. Ein Mann ohne Abitur, ohne Studium – ein Mann aus der Provinz. „All diese Dinge sehe ich nicht als Makel, weil ich diese Zuschreibungen mit der Mehrheit der Menschen in unserem Land teile.“
„Es geht ein Ruck durch die SPD, es geht ein Ruck durch das ganze Land.“ Martin Schulz erfährt nicht erst seit seiner Nominierung sehr viel Begeisterung und Unterstützung. Als bekannt wurde, dass Martin Schulz Kanzlerkandidat der SPD werden soll, reißt eine Eintrittswelle in die SPD nicht ab. „Wir wollen diese Aufbruchstimmung nutzen“, rief er den Genossinnen und Genossen und seinen Unterstützern zu. „Lasst uns anpacken und unser Land gerechter machen!“