Zum Tag der älteren Generation:

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Generation älterer Bürgerinnen und Bürger in den Parlamenten so gut wie nicht vertreten
Wie jeden ersten Mittwoch im April wurde auch dieses Jahr am 2. April der Nationale Tag der älteren Generation begangen, an dem die Verdienste und die Lebensleistung älterer Menschen gewürdigt werden.
Die Potenziale des Alters gewinnen im Zuge des demografischen Wandels immer mehr an Bedeutung. Menschen leben in Deutschland heute über 30 Jahre länger als noch vor 100 Jahren. Bis zum Jahr 2030 wird - bei sinkender Gesamtbevölkerungszahl - jeder dritte Bundesbürger älter als 60 Jahre sein.

Landtagsvizepräsident Prof. Peter Paul Gantzer (SPD) unterstützt die Forderung des bayerischen JU- Vorsitzenden Stefan Müller, künftig bei Wahlen auf den Stimmzetteln auch das Alter der Kandidaten anzugeben. Entgegen den am heutigen Tag der älteren Generation geäußerten Absichten des bayerischen JU- Chefs nach einer „Verjüngung der Parlamente" sieht Gantzer jedoch darin eine Chance, dass auch die ältere Generation endlich angemessen in die Parlamente einzieht.

Gantzer: „Während unsere Bevölkerung immer älter wird, ist die neue Generation älterer Bürgerinnen und Bürger in den Parlamenten so gut wie nicht vertreten." Im Bundestag gibt es gerade einmal 15 Abgeordnete über 65 Jahre (2,4 Prozent), während der Anteil dieser Altersgruppe an der Bundesbevölkerung 19,25 Prozent beträgt. Im Bayerischen Landtag gibt es 16 Abgeordnete über 65 Jahre (8,88 Prozent), während der Anteil dieser Altersgruppe an der bayerischen Bevölkerung 17,87 Prozent beträgt.

Der SPD- Politiker und Vizepräsident des Bayerischen Landtags, der auch Autor eines Buches über den demographischen Wandel („Alt ist was?") ist, hierzu: „Generationswechsel kann nicht heißen, dass es zwar immer mehr ältere Bürger gibt, diese aber nicht oder kaum in den Parlamenten vertreten sind. Generationswechsel richtig verstanden heißt daher, dass mehr ältere Abgeordnete in die Parlamente gewählt werden müssen." Gantzer verweist insoweit auf die schon immer bestehende Forderung, dass die Parlamente ein Spiegelbild der Gesellschaft sein sollen. Ziel muss es also sein, dass möglichst alle Altersgruppen repräsentiert sind.

Der vom JU- Vorsitzenden Müller vertretene Jugendwahn, wonach junge Abgeordnete mehr Dynamik in die Politik bringen würden, ist nach Gantzers Erfahrungen falsch. Junge Abgeordnete sind so gut oder schlecht wie ältere Abgeordnete auch. Bei der Auswahl der Kandidaten sollte daher nicht das Alter im Vordergrund stehen, sondern deren Leistungsfähigkeit. Leistung sollte letztlich das einzige Kriterium sein, um öffentliche Ämter zu vergeben oder sie zu nehmen.

 
 
 

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